Remote Viewing

Unter „Remote Viewing“ versteht man eine professionelle und wissenschaftlich erforschte Form der Fernwahrnehmung, die mittlerweile auch in nicht esoterischen Kreisen immer bekannter wird. Fernwahrnehmung ist eine Technik aus dem Bereich der so genannten paranormalen Kräfte oder Psi-Kräfte, die man nach einem bestimmten Schema erlernen kann. Sie basiert auf dem willentlichen Aussenden des menschlichen Bewusstseins und seiner Sinne – manche behaupten, des so genannten Astralkörpers – in eine andere Zeit oder einen anderen Raum zwecks Erlangen von Informationen. Die gewöhnlichen Schranken von Raum und Zeit können also gezielt durchbrochen werden, indem das menschliche Bewusstsein sich auf eine Reise begibt. Wie kann das aber geschehen?

Remote Viewing funktioniert wie eine Art Gebrauchsanweisung für das menschliche Gehirn und verläuft stets nach einem einheitlichen Vorgangs-Schema, das auch präzise eingehalten werden muss. Der Praktizierende sitzt meist entspannt an einem Tisch und erhält eine mehrstellige Ziffernfolge, die ein ihm unbekanntes, meist weit entferntes Ereignis oder Objekt in völlig abstrakter Form chiffriert, wobei er die Aufgabe erhält, sich im Geiste dorthin zu begeben. Durch eine strukturierte Anleitung von verschiedenen Befehlen für das menschliche Bewusstsein beginnt der Proband, nach und nach mehr Informationen über das ihm unbekannte Objekt oder Geschehen zu erlangen, von der Optik und den Farben und Formen über die Akustik bis zu inhaltlichen Sachverhalten, bis er zuletzt meist eine vollständige und detaillierte Beschreibung liefern kann, die in nahezu allen Fällen akkurat zutrifft. Die „Trefferquote“ der durch Remote Viewing erzielten Ergebnisse ist so hoch, dass sie in der Allgemeinbevölkerung immer wieder für Erstaunen sorgt.

Remote Viewing ist anerkanntermaßen eine Methode, die es dem Praktizierenden erlaubt, verborgene Informationen über ferne Orte und Geschehnisse zu erlangen – daher nennt man dieses faszinierende Vorgehen umgangssprachlich auch „Psi-Spionage“. Tatsächlich hat man diese ursprünglich okkulte Technik bei den Geheimdiensten eingesetzt, um feindliche militärische Aktionen auszuspähen. Die US-amerikanischen Geheimdienste selbst, vor allem die CIA, haben schon in den 1970er Jahren Forschungen in Auftrag gegeben, die das Zustandekommen von Remote Viewing untersuchen und perfektionieren sollten. Eine der bekanntesten Kollaborationen zwischen CIA und Wissenschaft im Bereich der Fernwahrnehmung fand an der Standford University statt und wurde mit Millionengeldern gefördert. Aufgrund der Gesetzgebung des so genannten FOIA (Freedom of Information Act), welche besagt, dass von den Steuergeldern gesponserte geheimdienstliche Forschungen nach Ablauf einer bestimmten Zeit publik gemacht werden müssen,  wurden diese Tätigkeiten nun bekannt und die Ergebnisse sind der Öffentlichkeit zugänglich. Fernwahrnehmung oder Remote Viewing wird heute von einigen Personen praktiziert, die damit berufliche oder persönliche Ziele verfolgen. Es gibt gegenwärtig auch Institute, die Ausbildungen im Bereich Remote Viewing anbieten. Manche esoterische Lebensberater nehmen heute an Fortbildungen im Bereich der Fernwahrnehmung teil, um ihre bereits vorhandenen hellseherischen und medialen Fähigkeiten noch zu vertiefen.


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